Die Familie Röhling aus Waldau bei Bernburg an der Saale
Waldau, ein Dorf am linken Saaleufer gegenüber von Bernburg, wird
bereits im Jahre 806 zum ersten Male erwähnt. Dort befand sich zu
der Zeit ein karolingischer Königshof. Bernburg, in das Waldau
1871 eingemeindet wurde, ist demgegenüber erst Ende des 11. oder
Anfang des 12. Jahrhunderts entstanden und wird im Jahre 1138 zum
ersten
Male urkundlich erwähnt.
Bernburg entstand aus drei Teilen: der Altstadt mit der Marienkirche,
der Neustadt mit der Nikolaikirche, beide einstmals auf einer
Saaleinsel gelegen, und der Bergstadt, mit der Ägidienkirche und
dem Schloß. Auf dem untenstehenden Stich, wahrscheinlich aus der
Mitte des 17. Jahrhunderts, ist dies gut zu erkennen: links die nach
Waldau führende Brücke, auf der Flußinsel links die
Marienkirche und rechts die Nikolaikirche, im Hintergrund auf der
Anhöhe Ägidienkirche und Schloß.
Nach dem bisherigen Forschungsstand wird der Name Röhling in
Waldau zum ersten Male im Jahre 1586 erwähnt, als ein Hans
Röligke Roggen gestohlen hat und ein Heinrich (Hennig) Rhiling
(Rhulicke, Rhulingk) sein Haus in Waldau verkauft.
In den Kirchenbüchern von Waldau
finden wir der Namen zum ersten Male am 29.
April 1605, als Michel Rholing sich mit Elsa, Caspar Brethauers
nachgelassener Tochter verheiratet. In den folgenden Jahren finden wir
in Waldau mehrere
Familien dieses Namens. Dies macht ebenso wie die Nennungen aus dem
Jahre 1586 deutlich, daß die
ersten Namensträger mindestens eine Generation früher, also
um 1575, nach Waldau zugewandert sind, vermutlich sogar mindestens zwei
Generationen früher, also Mitte des 16. Jahrhunderts. Da die
Kirchenbücher erst
im Jahre 1598 bzw. 1608 beginnen, können sie darüber leider
keine Auskunft geben. Nach 1671 ist der Name in Waldau
verschwunden, wenn wir von den Beerdigungen Bernburger Einwohner
absehen (in der zwischen zwei Saalearmen gelegenen Alt- und Neustadt
mangelte es an Begräbnisplätzen, weshalb zahlreiche
Beerdigungen der dortigen Bewohner in Waldau und in der Bergstadt
erfolgten).
In Bernburg findet sich der Name eine Generation länger bis kurz
nach 1700, bevor er
auch von dort weitgehend verschwand. In anderen Orten der Gegend, z.B.
in Beesenlaublingen, Trebitz bei
Könnern, Cochstedt oder Winningen war der Name (auch in den Formen
Reling, Rehling und Rieling) aber später
zahlreich vertreten. Andere Familienzweige sind nach Halle an der
Saale, Zerbst und Berlin abgewandert.
Für die ältesten Generationen der Familie läßt
sich folgende Stammreihe aufstellen:
I. Joachim Heinrich Röhling, * um 1575, + ..., Taglöhner zu
Waldau.
II. Hanß Röhling, * um 1605, ++ Waldau 19. April 1677,
Winzer und Arbeiter zu Waldau.
III. Hanß Andres Röling, ** Waldau 17. Oktober 1652, ++
Waldau 2. Oktober 1681, Mittelspender zu Hohen Erxleben, Bürger in
der Neustadt Bernburg, Hutmann.
IV. Hans David Röhling, ** Bernburg 6. März 1678, + Kustrena
19. Juni 1724, Hutmann zu Gramsdorf, Frenz, Unter Peißen und
Kustrena.
V. Johann Heinrich Röhling, * Gramsdorf 25. November 1710, +
Mitteledlau 28. April 1750, Hutmann zu Schlettau und Mitteledlau.
Je ein Nachfahre der Söhne Johann Martin (* Mitteledlau 4. April
1745, + Trebnitz 31. Januar 1778) und Johann Christian (* Mitteledlau
2. Mai 1749, + Halle a/S 23. März 1805) hat an einem genetischen
Test teilgenommen. Die Ergebnisse stimmen weitgehend überein.
Für weitere Tests werden jetzt vor allem Nachfahren des Sohnes
Johann Heinrich (* Mitteledlau 15. Januar 1747, + Trebitz 29. Juli
1808) und von Namensträgern aus dem Harzraum gesucht, die sich der
obigen Familie entweder nicht sicher zuordnen lassen oder die von den
oben aufgeführten ersten vier Generationen der Familie abstammen.
Einen Teil der bisher erforschten Nachfahren der Familie Röhling
aus Waldau finden Sie im Internet. Zum ältesten bekannten direkten
Vorfahren
Joachim Heinrich Rüling findn Sie in meiner Datenbank unter http://gedbas.genealogy.net/person/database/29355.
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Letzte Änderung: Markus Röhling, 18. Januar 2013.